Nach dem Militärputsch 1980 war westliche Rockmusik in der Türkei verpönt und auch nach dem Putschversuch 2016 gab es wieder Übergriffe von reaktionären Kräften auf Plattenläden und Fans westlicher Rockmusik.
Die Zeit vor 1980 ist deshalb der Sehnsuchtsort für Gaye Su Akyol, eine Zeit in der Disco, Funk, Rock, psychedelische Musik und Pop in der Türkei zum musikalischen Alltag gehörten. In dieser Tradition arbeitet Gaye Su Akyol an ihrer ganz eigenen Mischung aus traditioneller türkischer Pop-Musik mit westlichen Rock- und Indieeinflüssen. Während der Pandemie hat sie über 100 neue Songs geschrieben und elf davon sind jetzt auf dem neuen Album „Anatolischer Drache“ zu hören.
Gemeinsam mit ihrer Band schafft Gaye Su Akyol einen Brückenschlag zwischen türkischem Pop, Classic Rock und leicht psychedelischem Americana-Sound. Im Widerstand gegen die zunehmend konservative Politik der türkischen Regierung zeigt sich Akyol als streitbare und freie Künstlerin und beweist das auch mit ihren Konzerten, die in Deutschland vom progressiveren Teil der deutsch-türkischen Community gerne und zahlreich besucht werden.
„Anadolu Ejderi“ von Gaye Su Akyol ist am 25.11. auf dem deutschen Plattenlabel Glitterbeat erschienen, ein Ableger des Labels Glitterhouse aus Beverungen in Nordrhein-Westfalen.
Das Album der Woche gibt es täglich um um 10:40h und 15:40h im Radioprogramm von Oldenburg Eins. Jeden Tag der Woche spielen wir ein neues Lied der Platte.